Der Bursch konnte sich während des Tanzes nach freiem Ermessen zur Landler Melodie bewegen. Figuren zeigen, springen schnaggln und platteln, während sich sein Dirndl weiter im Takt drehte und erst zum Rundtanz von ihm eingeholt wurde. Das unreglementierte, freie Platteln nannte man das "bairisch" Tanzen. An der Art wie geplattlt wird, erkennt der Profi aus welchem Gebiet die Gruppe kommt. Viele Vereine und Trachtengaue haben ihren eigenen Plattler. Der "Reit im Winkler" und der "Haushamer" zählen zu den bekanntesten. Der Plattler wird normalerweise paarweise getanzt, das heisst, der Bursch dreht sein Dirndl aus, plattlt auf die Landlermelodie und fängt zum Trio das Dirndl wieder ein. Etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts an setzte sich die Vereinheitlichung der Schuhplattler Tanzbewegungen durch. Das sogenannte Gruppen-platteln kam auf. Am 15. Juli 1858 wurde im Oberland ein Schuhplattler Tanz, anlässlich einer Reise von König Max II durch das bayerische Gebirge, aufgeführt. 1861 hat sich in Miesbach ein "Gemütlichkeits-Verein" gegründet der sich 1866 in "Schuhplattler- Gesellschaft" umbenannte. "Joseph Vogl" gründete 1883 in Bayrischzell den "Verein für die Erhaltung der Volkstracht im Leizachthale". Von diesem Zeitpunkt ab entwickelte sich das vereinsmässige Platteln auch in den verschiedenen Trachtenvereinen. Es gibt etwa 150 unterschiedliche Schuhplattlertänze und in dem Gebiet zwischen Königsee im Osten und Bodensee im Westen, zwischen Donau im Norden und Tiroler Grenze im Süden, in dem der Schuhplattler bodenständig ist, lassen sich noch weitere regionale Unterschiede feststellen. Wo immer der Plattler gepflegt wird oder zu sehen ist, wird mit ihm unmittelbar bayerisches Brauchtum und urtümliche Lebensfreude verknüpft.
Quellen Text und Bild: Schwuhplattler e.V. München, Gauverband1 |
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